Wer auf der Suche nach einer Tapete ist, wird sich das ein oder andere Mal fragen, was eigentlich der Unterschied zwischen einer Vliestapete und einer Papiertapete ist. Gelegentlich machen Begriffe wie “Vinyltapete”, “Strukturtapete” oder gar “Strukturprofil-Tapete” die Sache nicht einfacher.
Doch was ist eigentlich der Unterschied zwischen Vliestapete und Papiertapete? In diesem Beitrag erklären wir, was eine Vliestapete und was eine Papiertapete ist. Wo liegen die Vor- und Nachteile der beiden Tapetenarten und welche eignet sich am besten für Ihre Bedürfnisse?
Der Unterschied zwischen Vliestapeten und Papiertapeten liegt ganz grundsätzlich im Trägermaterial. Eine Papiertapete hat einen Träger aus Papier und eine Vliestapete hat einen Träger aus Vlies. Man kann also sagen, dass das Papier oder Vlies die Rückseite der Tapete bilden: Also die Seite, die an die Wand geklebt wird.
Bei Vlies handelt es sich um ein textiles Material, das bei der Tapetenherstellung aus langfaserigen Zellstoffen, textilen Fasern und Bindemitteln hergestellt wird, die in der Regel bis zu 80% natürlichen Ursprungs sind. Auch die Papiertapete ist - was den Träger betrifft - weitestgehend natürlich. Denn Papier wird hauptsächlich aus pflanzlichen Fasern hergestellt. Renommierte Tapetenhersteller wie A.S. Création nutzen zur Herstellung der Papiertapeten zudem oft Recyclingpapier, um die Umwelt zu schonen.
Egal, ob Muster- oder einfarbige Tapete: Haben Sie sich einmal für eine Papier- oder Vliestapete entschieden, sollten Sie auch auch die Oberfläche der Tapete bei ihrer Entscheidung miteinbeziehen. Auf vielen Tapeten findet man Vinyl (PVC), das die Strapazierfähigkeit der Tapeten erhöht. So sind Vinyltapeten (auch Satintapeten genannt) weniger anfällig für Beschädigungen durch Stöße oder Abrieb. Zudem sorgt Vinyl oft für eine sehr plastische Struktur und eine sehr wertige Haptik. Je nach Muster hebt eine Vinyl-Struktur das Design der Tapete gekonnt hervor. Vinyltapeten gibt es sowohl mit einem Papier- als auch mit einem Vliesträger zu kaufen.
Weil das Umweltbewusstsein steigt und aus Sorge vor schädlichen Weichmachern, wählen immer mehr Leute Tapeten ohne Vinyl. Namhafte Hersteller wie A.S. Création oder Erismann setzen für die Herstellung keine schädlichen Weichmacher ein. Dennoch sind gerade im Kinderzimmer Tapeten ohne Vinyl beliebt. Schließlich ist es auch eine Frage des Geschmacks: Manche Menschen bevorzugen eine glatte Oberfläche bei einer Tapete. Mittlerweile gibt es auch umweltfreundliche Alternativen, die eine angenehme Haptik und hohe Strapazierfähigkeit mitbringen, aber ohne Vinyl auskommen. Ein Sonderfall ist die sogenannte Strukturprofiltapete. Hier wird aufgeschäumtes Vinyl auf einer Papiertapete aufgebracht, was für eine besondere dreidimensionale Wirkung sorgt.
Doch wo genau liegt jetzt der Unterschied zwischen Vliestapete und Papiertapete? Ganz grundsätzlich kann man sagen, dass der Unterschied in den aus dem Material resultierenden Verarbeitungseigenschaften liegt. So ist eine Vliestapete deutlich einfacher zu verarbeiten und zudem besonders formstabil, verzieht sich also nicht so leicht. Zwar ist die Papiertapete günstiger als die Vliestapete, der höhere Preis ist die entspannte Verarbeitung jedoch allemal Wert. So kann der Kleister bei Vliestapeten direkt auf die Wand aufgetragen werden, während Papiertapeten eine Einweichzeit benötigen. Dabei kann es zu Fehlern kommen, wenn die Tapetenbahnen zum Beispiel unterschiedlich lang mit dem Kleister eingeweicht oder der Kleister unterschiedlich dick aufgetragen wurde.
Bei der Anbringung von Papiertapeten kann es zudem passieren, dass die eingeweichte Tapetenbahn einreißt. Und auch was das Entfernen der Uni- oder Mustertapete betrifft, hat die Vliestapete die Nase vorn: Papiertapeten müssen in der Regel perforiert und angefeuchtet werden, um sie in Stücken mit einem Spachtel von der Wand zu entfernen. Vliestapeten können einfach ohne Einweichen als eine Tapetenbahn von der Wand gelöst werden. Zum Teil kann man die Vliestapete dann sogar nochmal nutzen. Ideal also gerade für Mietwohnungen.
Weil die Vliestapete so viele Vorteile mitbringt, setzen Hersteller mittlerweile vermehrt auf diese Tapetenart. Die Design-Auswahl ist mit Blumentapeten bis Zebra-Tapeten unendlich. Namhafte Hersteller stellen nur noch einen Teil ihrer Designs auf Papierträgern her. Dennoch bleibt die Papiertapete eine gute Option bei kleinem Budget. Sollten Sie auf eine Papiertapete setzen, sollten Sie sich jedoch über die etwas anspruchsvollere Anbringung bewusst sein. Lesen Sie sich am besten die Tapezieranleitung des Herstellers durch oder schauen Sie sich Tutorials an. Mit ein bisschen Vorsicht und Know-how ist auch das Tapezieren von Papiertapeten kein Problem.
Egal, ob Tapete in Wohnzimmer, Küche oder Flur - Wollen Sie es sich einfach machen und auch langfristig denken, ist die Vliestapete die deutlich bessere Option. Da das Tapezieren von Vliestapeten viel weniger fehleranfällig ist, ist die Chance höher, dass ein Laie mit einer Vliestapete ein einwandfreies Tapezierergebnis erzielt als mit einer Papiertapete.
Zu guter Letzt ist es eine Frage des Preises, ob Sie sich für eine Vliestapete oder Papiertapete entscheiden. Der Unterschied zwischen Vliestapete und Papiertapete ist schließlich nicht zuletzt ein preislicher. Wir empfehlen, sich nur dann für eine Papiertapete zu entscheiden, wenn Sie bereit sind, die etwas anspruchsvollere Anbringung in Kauf zu nehmen. Grundsätzlich ist die Praktikabilität von Vliestapeten den höheren Preis allemal Wert.
Wir hoffen, wir konnten bei der Wahl der passenden Tapete behilflich sein. Ihre neue Vliestapete oder Papiertapete finden Sie bei BRICOFLOR, dem Experten für Wand & Boden.